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                  | "Ladies Night 
                    - Ganz oder gar nicht!"  | 
                 
                
                  (engl. Originaltitel: "The 
                      full monty") 
                    III. Staffel: 11. November bis 30. 
                      Dezember 2005 
                    "Die wilden Stiere": Frank 
                      Schneider - Tom, Ralf Schneckenburger - Manni, Roger Wüthrich 
                      - Nobbi, Torsten Fuchs -Gavin, Christian Hageleit - Wassili. 
                    Möchtegern "Wilder Stier" 
                      Jens (Dieter Jentzsch) und "Tanzlehrer" Günter 
                      (Heinz Koch) 
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                  "Ladies Night", das Stück 
                    zum Film "Ganz oder gar nicht!". 
                    Drei Arbeitslose (Tom, Manni und Nobby) in irgendeinem 
                    Industrierevier kommen auf die Idee, die 
                    "Chippendales" zu toppen, also Men-Strip zu machen 
                    "mit ohne alles". 
                    Es ist ihre letzte Chance, irgendwie an Kohle zu kommen. 
                    Um richtig was auf die Füße zu stellen, lassen 
                    sie noch weitere 
                    Kandidaten vortanzen: Jay (welcher aber keine Gnade findet), 
                    den schwulen Gavin 
                    und den Breakdancer Wassili (die sie beide in ihr Team aufnehmen). 
                    Unter 
                    Anleitung ihres früheren Vorarbeiters (der versoffene 
                    Günter) 
                    trauen sie sich schließlich tatsächlich auf die 
                    Bühne und – reißen 
                    dann das Publikum von den Sitzen. 
                    Jubelstürme, wenn die „Wilden Stiere“ die 
                    Hüllen fallen lassen.
Publikumsstimmen
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              Neu-Inszenierung von „Ladies Night" 
                im AuGuS-Theater
              Ewig fallen die Hüllen 
               Von unserer Mitarbeiterin Dagmar 
                Königsdorfer 
              Neu-Ulm. Gut zwei Jahre ist es her, dass das Neu-Ul-mer 
                AuGuS-Theater Stephen Sinclairs und Anthony McCartens Komödie 
                „Ladies Night" auf die Bühne brachte, ein Stück, 
                das seit seiner Uraufführung 1987 in Neuseeland dort zum 
                erfolgreichsten Stück aller Zeiten avancierte. Nun gibt es 
                unter der Regie von Heinz Koch und 
                Claudia Riese ein Neuauflage um „Die wilden Stiere", 
                die ihre Haut zu Markte tragen wollen, um über die Runden 
                zu kommen. 
               
                Die Realität ist seitdem härter geworden, Hartz IV trifft 
                auch die Kneipen-Kumpel auf der Bühne, die bei Dart, Bier 
                und derben Sprüchen ihren Lebensfrust verbergen und zwischen 
                Fußball und Machogehabe ihre soziale Wirklichkeit doch eingestehen 
                - die Lügen, mit denen sie ihre Arbeitslosigkeit zuhause 
                kaschieren, den Schmerz, 
                dass das Sozialamt den Kontakt zum Kind unterbindet. 
              Neben dem schüchternen Nobbi (Roger Wühtrich), 
                dem Hardrocker 
                Manni (Ralf Schneckenburger) und Tom (Frank Schneider), der die 
                Alimente für 
                seinen elfjährigen Sohn nicht mehr bezahlen kann, sitzt einer, 
                der fast nichts 
                zu sagen hat und doch mit seiner verzweifelten Stummheit die Bühne 
                prägt - 
                Heinz Koch gibt dem selbstmordgefährdeten und nur als Randexistenz 
                geduldeten 
                ehemaligen Vorarbeiter Günter eine beeindruckende Präsenz. 
                Eine Komödie - das? 
              Doch, die Inszenierung bietet das, was von einem 
                Unterhaltungsstück erwartet wird, und das - überwiegend 
                weibliche - Premierenpublikum bekommt genug zum Lachen, obwohl 
                das Remake nicht Halt macht vor dem rauen Wind des wirklichen 
                Lebens und die harten Seiten des Daseins unübersehbar sind. 
                Was dabei erstaunlich ist: Es wird nie platt, die Problematik 
                wird keiner gezwungenen Heiterkeit geopfert. Ganz normale Männer 
                bemühen sich, nicht völlig in Alkohol und Depressionen 
                zu versacken und ihrer Tristesse aufregendere Seiten abzugewinnen. 
                 
              Der Frust bringt Manni auf eine Idee. Warum 
                muss seine Freundin auch unbedingt zu den „Chippendales", 
                diesen strippenden Schönlingen, die in der Stadt sind? Was 
                die können, müsste sich doch auch machen lassen, und 
                noch mehr, denn schließlich lassen diese geölten Typen 
                die Hüllen ja nicht fallen. Der Aufstieg wäre garantiert, 
                die finanziellen Probleme, die Sinnfragen gelöst. Doch als 
                Ich-AG klappt so etwas nicht, fünf Freunde müssen „Die 
                wilden Stiere" werden. Zwei weitere 
                Truppenmitglieder, der schwule Gavin (Torsten Fuchs) mit dem unschlagbaren 
                Argument für seine Männlichkeit und der temperamentvolle 
                Tänzer Wassili (Christian Hageleit), sind schnell gefunden. 
                 
              Damit aber fangen die Schwierigkeiten, die „Ladies 
                Night" zur Komödie machen, erst an: Als die Sache ernst 
                wird, würde mancher aus Angst vor der eigenen Courage am 
                liebsten kneifen. 
              Nobbi wirkt so gänzlich unerotisch, verschiedene 
                Vorstellungen prallen aufeinander, und da ist der Kampf mit Reißverschlüssen 
                und jenen Unzulänglichkeiten, die sichtbar werden, wenn die 
                Textilien fallen. Doch halbe Sachen lässt Günter, der 
                als Trainer der „Wilden Stiere" seinen Platz findet, 
                nicht zu. 
              Was so alles passiert auf dem tückischen, 
                harten Weg vom schlabberigen Jogginganzug bis zu Tom Jones' „Sex 
                Bomb", das können Zuschauer(innen) sehen bei den nächsten 
                Aufführungen - bis 22. Dezember immer donnerstags, freitags 
                und samstags, sowie am 26. und 30. Dezember (jeweils um 20 Uhr). 
              Neu-Ulmer Zeitung Montag, 14. November 
                2005 
              
 
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              Die entschärften 
                Sexbomben 
              Frauenabend im Theater Neu-Ulm: Die Premiere 
                von "Ladies Night" war eine lustige Show 
              Von unserem Mitarbeiter Christian 
                Oita 
              Neu-Ulm Nur halb so schön, 
                aber doppelt so mutig wie ihre Vorbilder: Das Ensemble des AuGuS-Theaters 
                zeigte den Chippendales-Strippern, wo der Hammer hängt und 
                ließ alle Hüllen fallen. Gott sei Dank ging das Bühnenlicht 
                rechtzeitig aus. 
              Die Erfolgsgeschichte von „Ladies Night“ 
                beginnt auf neuseeländischen Theaterbühnen, wo die Komödie 
                Ende der 80er-Jahre uraufgeführt wird und dort alsbald zum 
                erfolgreichsten Stück aller Zeiten avanciert. Den bisherigen 
                Höhepunkt erreichte die Malocher-Mär 1997, als sie unter 
                dem Titel „The Full Monty“ in England verfilmt und 
                für vier Oscars nominiert wurde. Seitdem kennt man die Geschichte 
                der strippenden Stahlarbeiter, die sich vor lauter Verzweiflung 
                die Klamotten vom Leib reißen, auf der ganzen Welt. 
              In der Neu-Ulmer Regie von Ralf Milde wird aus 
                der englischen Underdog-Truppe ein versoffener Haufen arbeitsloser 
                Kneipen-Helden. Selbstgespräche führende, Alimente zahlende 
                Gestalten, die sich zwischen ihren Dart-Spielen gegenseitig die 
                Fresse polieren. Und alle haben das gleiche Problem: Es muss Knete 
                her. Die erlösende Idee kommt Tom (Michael Burow) gerade 
                noch rechtzeitig: Warum nicht eine Show auf die Beine stellen, 
                bei der die Stripper den Besucherinnen alles zeigen? Wo doch schon 
                die Auftritte der Chippendales ständig ausverkauft sind, 
                obwohl jeder weiß, dass die eingeölten Typen zu feige 
                sind, alle Hüllen fallen zu lassen. 
              Zusammen mit seinen Kumpels Manni (Ralf Schneckenburger) 
                und Nobbi (Peter Jährling) will Tom eine waghalsige Truppe 
                gründen, „Die wilden Stiere“. Doch dafür 
                müssen erst einmal mehr Stripper her. Gecastet wird unter 
                anderem ein schwuler Selbstdarsteller (Roman Moebus) samt pinker 
                Handtasche und der russische Breakdancer Wassili (Christian Hageleit). 
                Doch die Hosen runter zu lassen, entpuppt sich für die „Wilden 
                Stiere“ als echte Herausforderung. Erst als der Suizid-gefährdete 
                Vorarbeiter Günter (Heinz Koch) eingreift und seine Kenntnisse 
                als Tanzlehrer einsetzt, geht es allmählich voran. Zu Tom 
                Jones’ „Sex Bomb“ stellen sich die Mutigen trotz 
                der Rettungsringe und ähnlicher Probleme einem vollen Wiley 
                Club - und die Mädels flippen aus. Vom Trainingsanzug in 
                den String Tanga: Ganz ohne Waschbrettbauch schafft es das Quintett 
                bei der Premierenvorstellung im Theater- Neu-Ulm, die Damenwelt 
                zu entzücken. Eine starke, selbstironische Komödie hat 
                der Gastregisseur auf die Bühne gebracht. Nette Idee, mit 
                dem real existierenden Wiley-Club lokalen Bezug herzustellen. 
                Nur ist anzumerken, dass dort beim besten Willen keine 600 Besucher 
                hinein passen. Ansonsten ist „Ladies Night“ ein authentisches 
                Unterfangen. Und mit Peter Jährling, dem besten und ältesten 
                Hengst im Stall, bekam die Farce einen Klasse-Schauspieler verpasst, 
                der mit viel Gespür für Nuancen agiert. 
              So viel wie schon lange nicht mehr wurde beim 
                Einstand der „Wilden Stiere“ im Konzertsaal gelacht, 
                im Finale waren die weiblichen Gäste dann endgültig 
                aus dem Häuschen. Auf die alles entscheidende Frage „Ganz 
                oder gar nicht?“ haben die acher auf halbem Weg eine Lösung 
                gefunden. Während im gleichnamigen Film die Kamera beim letzten 
                Handgriff gnädig die Einstellung wechselt, geht in Neu-Ulm 
                einfach im letzten Moment das Licht aus. Die Kollegen von der 
                Sitte können also an dieser Stelle beruhigt werden. 
              Neu-Ulmer Zeitung Montag, 20. Oktober 
                2003 
             
 
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              PREMIERE / "Ladies Night - Ganz oder 
                gar nicht" am Theater Neu-Ulm 
               Spiel 
                an der Gürtellinie 
                 
              Die Stripper-Komödie aus Neuseeland 
                bietet gute Unterhaltung 
              swp Ganz oder gar nicht? Vor dieser Alternative 
                steht der Kritiker nicht. Ganz toll ist die Aufführung keineswegs. 
                Gar nicht zu goutieren ist sie ebenso wenig. Das Stück "Ladies 
                Night - Ganz oder gar nicht", das am Theater Neu-Ulm Premiere 
                hatte, bietet ansprechende Unterhaltung. 
              Hanskarl von Neubeck 
              Die Idee ist nicht übel, Männer vorzuführen, 
                die blank sind und bloß noch die Möglichkeit sehen, 
                nackt auf einer Bühne zu posieren, um die "Chippendales" 
                zu übertrumpfen und endlich wieder Geld zu verdienen. Am 
                Theater Neu-Ulm kam die Stripper-Komödie "Ladies Night 
                - Ganz oder gar nicht" der neuseeländischen Autoren 
                Stephen Sinclair und Anthony McCarten gut an, wie die Reaktionen 
                des Publikums während und nach der Aufführung zeigten. 
                 
                Das führt sofort zu der Frage: Wurde unter Niveau gelacht? 
                Kann man nicht behaupten, denn der Abend, von Ralf Milde inszeniert, 
                unterschreitet nicht die Grenzen des guten Geschmacks. Die Inszenierung 
                grapscht geschickt an der Gürtellinie herum, ohne in Peinlichkeiten 
                abzurutschen. 
                 
                Die Neu-Ulmer Aufführung bietet das, was bei einem Unterhaltungsstück 
                erwartet wird: viel Spielbein, viel Bühnenjokus. Doch mit 
                einem Bein steht die Aufführung im richtigen Leben, in dem, 
                was man die soziale Wirklichkeit nennt: Die Figuren, die mühselig 
                zu strippen versuchen, sind Arbeitslose. Das könnte eine 
                ungute Mischung von Scherz und Ernst ergeben. Umso dankbarer ist 
                man, dass die Arbeitslosen-Problematik nicht platt ausgetappt 
                wird. Die Aufführung bleibt leichtfüßig und bunt, 
                lässt aber die grauen Seiten des Lebens unübersehbar 
                durchscheinen - jedenfalls bis zur Pause. Nach der Pause hat Mildes 
                Inszenierung ein paar Probleme, wieder auf die Beine zu kommen, 
                dann droht die pure Blödelei überhand zu nehmen. 
              Rettende Rauferei 
              Auch der Einstieg, die erste Szene des Stücks, 
                ist nicht geglückt. Ein Mann (Heinz Koch als Günter) 
                sitzt dumpf brütend am Wirtshaustisch und schüttet schließlich 
                ein Schlafmittel in sein Bier. Eine Rauferei, bei der das Bier 
                durch Zufall umgekippt wird, vereitelt den Selbstmordversuch. 
                Das ist dick aufgetragen. Wie es besser geht, wie man die sozialen 
                Verhältnisse und die familiären Befindlichkeiten locker, 
                aber vielsagend skizzieren kann, zeigen zwei andere Figuren der 
                Stripper-Komödie: Michael Burow als Tom, der Spielführer 
                in dieser Männermannschaft, und Peter Jährling als Nobbi, 
                der Softie. 
                 
                Hinter den Kulissen (denn vorgeführt wird es nicht) verpasst 
                eine russische Inkasso-Gang dem Tom eine blutige Nase. Außerdem 
                drohen dem Mann bei jedem Telefonat mit seiner Ex-Frau seelische 
                Blessuren. Nobbi ist ein besonders nettes armes Kerlchen: Er wagt 
                nicht, seiner Linda zu gestehen, dass er arbeitslos ist. Auch 
                das wird nicht breit ausgemalt, sondern nur beiläufig erwähnt. 
                Das ergibt sehr dichte, von der Regie und den Schauspielern prägnant 
                gestaltete Szenen. 
                 
                Dass die übrigen Figuren weniger Konturen gewinnen, liegt 
                hauptsächlich am Stück. Ralf Schneckenburger ist als 
                Manni der Mann mit der großen Klappe, in Wirklichkeit aber 
                ein Hasenfuß. Christian Hageleit (Wassili) imponiert mit 
                seiner Sportlichkeit. Roman Moebus ist als Gavin dazu verdonnert, 
                einen Schwulen zu mimen - aber so eintönig müsste das 
                auch nicht sein. 
                 
                Spannend ist das Leben nur dann, wenn man etwas tut, was man nicht 
                kann. Hat ein berühmter Philosoph gesagt. So gesehen ist 
                das Stück sehr spannend, denn die Männer können 
                nicht, was sie tun. Leider geht der Aufführung am Ende die 
                Puste aus: Sie treibt die Komik nicht auf die Spitze, sondern 
                macht plötzlich einen Schwenk um 180 Grad und lässt 
                die Toms, Nobbis, und wie sie alle heißen, mit einem Männer-Strip 
                vor das Publikum treten, der gar nicht so lachhaft ist. Hier fehlt 
                der Darstellung das gekonnte Ungekonnte. 
               
                Südwest Presse Montag, 20. Oktober 2003 
              
                
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