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                Geschichten "Über 
                Männer" 
                 von Xavier Durringer - Deutsch von Alain Jadot und Andreas 
                  Jandl 
                
                Premiere: Samstag, 13. September 2008 
                mit: Claudia 
                  Riese, Lena Böhm und Regina 
                  Hellmann 
              Regie: Heinz Koch 
                 
                  
                  In Monologen, Gedichten, Aphorismen, Liedtexten 
                  erzählen drei Frauen von ihrem Leben – vom Warten 
                  auf das richtige Leben. Sie suchen es in ihren Träumen, 
                  in Liebesbeziehungen, in Yogakursen, in der Vergangenheit und 
                  in der Zukunft.  
                In ihren teils melancholischen, teils zynischen 
                  oder obszön-poetischen, jedoch immer humorvollen Anekdoten 
                  lassen sie uns mit sich fühlen, lachen, streiten, weinen, 
                  hadern, hoffen und vor allem lieben, wenn sie uns mitnehmen 
                  in ihre Welten... 
                 Sie sind allein, einsam, traurig, wütend, 
                  ernüchtert, aber hoffen auch immer noch, sie könnten 
                  (sich?) verändern.  
 
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Fotos von den Proben zu "Über Männer" 
                  
                     
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                      Claudia Riese  | 
                      Lena Böhm  | 
                      Regina Hellmann  | 
                     
                     
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                  |   Xavier Durringer 
                      wurde 1963 in Paris geboren, wo er auch lebt und als Dramatiker, 
                      Drehbuchautor und Filmregisseur arbeitet. Mit Stücken 
                      wie „Ganze Tage, ganze Nächte“, „Schnitt 
                      ins Fleisch“, „Bal-Trap“ und „Die 
                      Gelobte“ hat er sich auch weit über Frankreichs 
                      Grenzen hinaus einen Namen gemacht und gilt heute als einer 
                      der bekanntesten und erfolgreichsten zeitgenössischen 
                      Theaterautoren des Landes. 
                     Seit 1989 leitet er die freie Theatergruppe 
                      „La Lézarde“ ("Der Riss"), 
                      für die er schreibt und inszeniert. Durringer sucht 
                      immer auch die örtliche Nähe zu seinen Themen, 
                      so führt er seine Stücke oft in verlassenen Fabrikgeländen 
                      der Banlieues von Paris auf. Ein Beispiel sei auch die deutschsprachige 
                      Erstaufführung von "Ganze Tage, ganze Nächte" 
                      welche nicht etwa in einem Theater gespielt wurde, sondern 
                      auf dem Bahnhof von Erlangen, Bahnsteig 1. 
                    Seine Stücke haben die Menschen in 
                      Trabantenstädten, die sich im Leben nicht mehr zurecht 
                      finden, die Liebe in den Cafes der Vorstädte und latente 
                      Gewalttätigkeit zum Thema. Die Spielsprachen der französischen 
                      Jugend, Argot und Verlan, sind ein essenzieller Bestandteil 
                      seiner Werke.  
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                  Publikumsstimmen:  
                   "Das schmucke kleine Theater 
                    ist für dieses Stück goldrichtig. Die Nähe 
                    zu den Darstellerinnen ist einfach klasse. Bin total begeistert 
                    von den live gesungenen Liedern, echte klasse. Würde 
                    sofort wieder hingehen. Sehr zu empfehlen." (schreibt 
                    Margot auf "Kulturclub", 28. Dezember 08)  
                  "Ihr habt vier Frauen zum 
                    Lachen gebracht! Danke für den verzauberten Abend." 
                    (Doris, Elisabeth, Elfriede und Karin, 19. November 08) 
                  "Wieder mal - endlich! - 
                    eine zigfach verwandelbare und verwandelte Claudia Riese! 
                    Wunderbar!!!" (K.J.Steiner, 12. November 08) 
                  "Echt süß! Ein 
                    witziger und spritziger Abend!" (Uschi G., Stuttgart, 
                    27. September 08) 
                  Riesig! Hat uns gut gefallen!" 
                    (Rose und Jan, 19. September 08) 
                  "Es war super und kurzweilig. 
                    IHR WART SPITZE" (19. September 08) 
                  "C. Riese überzeugt." 
                    - "Riesig gut! Aber neue Männer?" (13. 
                    September 08)  
                        
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                   Innenansichten aus der Klofrau-Perspektive 
                  Von Dagmar Königsdorfer 
                   
                      Neu-Ulm. Wann ein Mann ein 
                    Mann ist, das besang Herbert Grönemeyer. Dass Männer 
                    Schweine seien, auch das war schon aus einem Songtext zu erfahren. 
                    Was „Mann“ ausmacht, beschäftigt nicht nur 
                    Text-Komponisten, sondern auch Autoren und Psychologen. Und 
                    vor allem Frauen ... 
                  Gleich drei Frauen lässt Xavier Durringer 
                    in einem gleichnamigen Stück, das im Neu-Ulmer AuGuSTheater 
                    Premiere hatte, „Über Männer“ philosophieren, 
                    witzig manchmal, bitter und melancholisch auch, aber zumeist 
                    aus einer ganz speziellen Perspektive, der der Klofrau. Zwei 
                    zentrale Erkenntnisse, die dabei immer wieder durchbrechen, 
                    sind jene vom weiblichen Lebensgefühl, „alleine 
                    Duett zu singen“, zwar für zwei verantwortlich 
                    zu sein, aber doch oft allein, und jene von einer Weltvorstellung 
                    ohne Männer, einer Welt voller glücklicher, dicker 
                    Frauen, wie Heinz Kochs Regie Claudia Riese sagen lässt. 
                  Die Innenansichten dieser Klofrau-Perspektive 
                    schaffen bei frau ein ganz anderes Männerbild als bisher 
                    - da kommt beispielsweise jene schwäbische Hausfrau regelmäßig 
                    in die öffentliche Bedürfnisanstalt, deren Mann 
                    jetzt Rentner ist, einfach weil sie für kurze Momente 
                    allein sein muss. Und da ist die junge Frau, die bedroht und 
                    geschlagen wurde, ihren Mann verlässt und auf ihren Koffern 
                    sitzend doch ein Häufchen Elend ist. Um die erste Liebe 
                    geht es auf dem Klo, um männliche Klischees, um Berührungsängste, 
                    und dabei kommt - wie sollte es anders sein - neben manch 
                    männlicher Schwäche auch die weibliche Seite aufs 
                    Tapet, weibliche Rivalitäten und zickige Nervereien unter 
                    Kolleginnen. An sich sind die manchmal sehr realistischen, 
                    manchmal Glossenhaft überzeichneten Szenen des Stückes 
                    ohne inneren Zusammenhang, zusammengehalten werden sie von 
                    den immer passend eingesetzten Songs, die Regina Hellmann 
                    (neu am AuGUsTheater wie ihre Kollegin Lena Böhm) so 
                    hervorragend interpretiert, dass es vom Publikum immer wieder 
                    Szenenapplaus gibt. Manche Frage bleibt offen, so die, warum 
                    frau so viel mehr Schuhe kauft als der Mann, wo sie doch in 
                    sich eigentlich häuslich ist, im Gegensatz zum untreuen 
                    männlichen Wanderer, den es auf Eroberung treibt. Wann 
                    ein Mann ein Mann ist? „Über Männer“ 
                    gibt viele kleine Einsichten (die frau zumeist bekannt sind), 
                    aber am Ende gibt das Stück den Männern auch ein 
                    weibliches Wunsch-Fazit: „Neue Männer braucht das 
                    Land“, singt Regina Hellmann. 
                   Neu-Ulmer Zeitung, Montag, 15. 
                    September 2008 
 
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                  Beziehungskisten in 
                    der männerfreien Zone 
                    Das Augus-Theater Neu-Ulm zeigt Xavier 
                    Durringers Szenen-Folge "Über Männer" 
                   
                  "Über Männer" heißt 
                    die neue Szenen-Revue im Neu-Ulmer Augus-Theater. Das Kammerstück 
                    setzt die bewährte Beziehungs-Boulevard-Reihe an der 
                    Silcherstraße fort: Keine Experimente nach der Sommerpause. 
                  ULI LANDTHALER 
                   Der große Saal ist bis Oktober noch 
                    Baustelle, aber der kleine Studio-Theaterraum und das Foyer 
                    sind angerichtet für den Theaterherbst. Die Atmosphäre 
                    stimmt schon mal im Theater Neu-Ulm, mutig rot getünchte 
                    Wände und elegante rote Vorhänge lassen erwartungsfrohe 
                    Theaterstimmung aufkommen. Das setzt sich auf der Bühne 
                    fort, wo mit wenig Rohmaterial für "Über Männer" 
                    ein kompaktes, variierbares Bühnenbild gezimmert wurde. 
                    Ein Klo, eine Damen-Toilette genau gesagt, wo bekanntlich 
                    die intimsten Gespräche von Frau zu Frau stattfinden 
                    und in männerfreier Zone komplexe Beziehungsfragen geklärt 
                    werden. 
                     
                    Eine gemähte Wiese für Claudia Riese, die mit Lena 
                    Böhm und Regina Hellmann einen flotten komödiantischen 
                    Dreier auf dem Beziehungsabort abliefert, wo mit kantigen 
                    Sprüchen ("Ohne Männer gäbe es auf der 
                    Welt keine Verbrechen und lauter glückliche, dicke Frauen") 
                    manche amouröse Altlast dem Orkus übergeben wird. 
                  Xavier Durringer heißt der - natürlich 
                    französische - Autor, der die Vorlage ersonnen hat. Die 
                    deutsche Bearbeitung stammt von Alain Jadot und Andreas Jandl. 
                    Und vom Augus-Theater selbst, denn eine Nummer wie die schwäbelnde 
                    Zicke, die im Flugzeug immer drei Sitze bucht, damit rechts 
                    und links keine aufdringlichen Mannsbilder Platz nehmen können, 
                    kann kein Franzose erfinden. Die scheint Claudia Riese auf 
                    den Leib geschrieben, die das Zentralgestirn des Damen-Trios 
                    bildet. 
                     
                    Den Kontrapunkt setzen in den mal schrillen, mal melancholisch-nachdenklichen 
                    Sketchen Lena Böhm - sehr brav - und Regina Hellmann, 
                    die als gelernte Musical-Darstellerin mit eingestreuten Songs 
                    zum Thema Männer das Geschehen auflockert. Dieser Kniff 
                    von Regisseur Heinz Koch hat Tradition beim Theater Neu-Ulm, 
                    aber immer noch zwei Seiten: Ein flotter Song sorgt für 
                    Abwechslung, und Regina Hellmann macht das auch gekonnt, aber 
                    es erschließt sich aus dem Geschehen nicht zwingend, 
                    warum genau jetzt Grönemeyers "Männer" 
                    an der Reihe ist oder die deutsche Musical-Fassung von Abbas 
                    "The Winner takes it all". Hier dürfte der 
                    dramaturgische Faden feinsinniger gesponnen sein. 
                     
                    Überhaupt: Fortschritt ist laut Pressetext der Anspruch 
                    der Neu-Ulmer Theatermacher für die neue Bühnensaison 
                    - aber beim Repertoire haben sie sich in einer sorgsam ausgepolsterten 
                    Nische eingerichtet: Boulevard-Komödien und Beziehungsrevuen, 
                    Beziehungskomödien und Boulevard-Revuen. "Über 
                    Männer" passt genau in dieses Schema, die Nachfrage 
                    gibt dem Leitungsduo Koch und Riese aber auch recht: Der kleine 
                    Studio-Bühnenraum war voll, der Applaus langanhaltend. 
                   Südwest Presse, Dienstag, 16. 
                    September 2008  |       
   
  
                   
"Neu-Ulm und seine Stadtteile", Sonderbeilage der Südwest Presse, 11. September, 2008
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